Medikamentinnen News

Was ist eine Jungen-Sprechstunde?

Für Mädchen ist ein nahtloser Übergang vom Kinderarzt zum Frauenarzt ganz normal. Aber wo gehen Jungen hin, wenn sie Probleme haben? Grundsätzlich sind die niedergelassenen Kinderärzte sowie die niedergelassenen Urologen die richtigen Ansprechpartner auch für Jugendliche. Zwischen 12 - 14 Jahren gibt es noch einmal eine Vorsorge-Untersuchung (J1) beim Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt. Dennoch ist gerade für Jungen die Hürde hoch, mit dem Kinderarzt zu sensiblen Themen ( z.B. sexuelle Orientierung, Körperliche Veränderungen, Hoden und Penis, Bartwuchs, Stimmbruch, sexuell übertragbare Erkrankungen, Verhütungsmittel, Vorhautverengung, Brustwachstum, Schmerzen beim Samenerguss, Brennen beim Wasserlassen, Impotenz, Blut im Sperma) sachlich und offen zu sprechen oder aktiv selbst einen Urologen aufzusuchen. Für dieses Problem wurde ein eigenes Konzept entwickelt, welches in einigen Kliniken wie der Kinderklinik München Schwabing schon zum Einsatz kommt: eine eigene Jungensprechstunde.

Sensible Themen von der sexuellen Orientierung, Transgenderthemen bis zur Verhütung oder Vorhautverengung können hier in einem geschützten Rahmen besprochen werden. Mit oder ohne Eltern. Mit männlichen oder weiblichen Ärzten. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche der Kinder- und Jugendmedizin erhalten junge Männer in der neuen Spezialsprechstunde bei Bedarf auch schnellen Zugang beispielsweise zur Pädiatrie, Chirurgie und Psychosomatik. Eine tolle Entwicklung in der Gendermedizin - davon können wir noch mehr gebrauchen!

(Quelle: München-Klinik.de)

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Schlagen Frauenherzen anders?

Frauenherzen müssen mehr leisten als Männerherzen. Zum einen sind sie kleiner, zum anderen sind sie weniger elastisch. Daher können sie sich weniger gut ausdehnen – und weniger gut mit Blut füllen.

Diesen Umstand gleichen Frauenherzen mit einem höheren Puls und einer etwas höheren Auswurffraktion aus. Die Auswurffraktion beschreibt den Anteil des Blutes im Herzen, der mit jedem Herzschlag in den Körper gepumpt wird. Bei gesunden Männern sind das mindestens 55 Prozent, bei gesunden Frauen wohl mehr als 60 Prozent.

Weil sich der medizinische Richtwert für eine Herzschwäche aber an den Männern orientiert, gelten Frauen, bei denen der Kardiologe noch eine Auswurffraktion von 55 Prozent feststellt, somit als unauffällig.

Doch diese Einschätzung ist fragwürdig: „Die Fachwelt diskutiert derzeit, dass der Mindestwert für Frauen wahrscheinlich höher ist als der für Männer“, erklärt Prof. Vera Regitz-Zagrosek vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Im Alter verstärkt sich das Problem: Die Auswurffraktion nimmt dann normalerweise bei beiden Geschlechtern zu, weil Herzgröße und -masse abnehmen. Bei Frauen kommt verstärkend hinzu, dass ihre Herzen mit zunehmendem Alter noch fester werden. In den Wechseljahren steigt aufgrund absinkender Östrogenspiegel der Blutdruck und es bildet sich vermehrt Bindewebe im Herzen.

„Das könnte einmal mehr dazu beitragen, dass die Auswurffraktion insbesondere bei vielen älteren Frauen als normal angesehen wird, obwohl sie längst an einer Herzschwäche leiden“, so die Expertin. So habe mittlerweile etwa die Hälfte aller Patienten mit Herzschwäche, die in Kliniken aufgenommen werden, eine vermeintlich normale Auswurffraktion. Der Großteil von ihnen sind Frauen. (Quelle:netdoktor.de)

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Essstörungen sind "typisch weiblich"?

Essstörungen wie Anorexie und Bulimie kommen wesentlich häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht vor. Das geringe Vorkommen führt dazu, dass Essstörungen als „typisch weiblich“ betrachtet und von Angehörigen und Ärzten bei männlichen Betroffenen häufig übersehen, spät bemerkt und entsprechend selten behandelt werden.

Essstörungen treten bei Jungen und Männern häufig im Zusammenhang mit körperlichem Training und bestimmten Sportarten auf, bei denen Gewichtsklassen und -kontrolle eine wichtige Rolle spielen. Manche machen sich auch vor, lediglich durchtrainiert und fit sein zu wollen.

Ähnlich wie Frauen orientieren sich heutzutage auch viele Männer an den gängigen Schönheitsidealen, vergleichen sich damit und stellen fest, dass sie ihnen nicht entsprechen. Für Jungen und Männer bedeutet dies, Muskeln aufzubauen und Fett abzubauen. Dazu werden auch Mittel eingesetzt, die dem Körper schaden, wie etwa hungern, Diät- und Abführmittel oder Anabolika und extrem trainieren.

Die Symptomatik von Essstörungen ist bei Männern ähnlich wie bei Frauen. Allerdings wurden einerseits ein günstigerer Krankheitsverlauf und bessere Gesundungsraten, andererseits eine höhere Sterberate bei Männern im Vergleich zu Frauen bemerkt. Als gesichert gilt jedoch, dass essgestörte Männer häufig komorbide Krankheiten wie Depressionen, Ängste und Substanzmissbrauch aufweisen.

Zudem geben sie sich von sich aus nur selten in eine Psychotherapie oder eine andere Behandlung. Befragte Patienten empfanden Scham, wenn sie zugeben mussten, dass etwas mit ihnen nicht stimmte. Außerdem nagte es an ihrem Männlichkeitsgefühl, dass sie unter einer ‚Frauenkrankheit‘ litten.

Eine geschlechtsspezifische Behandlung für diese Männer lehnen die meisten Experten ab. Trotzdem sollten die Interventionen in bestimmten Bereichen auf Männer zugeschnitten werden, um ihnen ihre Hemmungen und Schamgefühle zu nehmen. Hierzu sind z.B. Gruppentherapien zu empfehlen, in denen Männer unter sich bleiben können. Außerdem sollte berücksichtigt werden, dass Essstörungen und ihre Behandlung für Männer teilweise mit anderen Themen und Bedürfnissen verbunden sind als für Frauen. (Quelle:aerzteblatt.de)

Schlafen Frauen besser?

Es gibt deutliche Geschlechtsunterschiede beim gesunden Schlaf sowie bei Schlafstörungen. Während des gesunden Nachtschlafs zeigen Frauen im abgeleiteten Elektroenzephalogramm (EEG) ein verändertes zeitliches Auftreten sowie eine höhere Aktivität so genannter Delta-Wellen (slow waves) als Korrelat der Tiefschlafphase. Ebenso tritt das Leichtschlafstadium N2 (so genannter Spindelschlaf) vermehrt auf. Testosteron beeinflusst neben der neuralen Atmungskontrolle auch die Mechanik der oberen Atemwege. Dies kann neben anderen Faktoren die größere Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen bei Männern erklären. So konnte gezeigt werden, dass Testosterongabe bei Frauen und auch bei hypogonadalen (=weniger Testosteron) Männern zu häufigeren Schlafapnoe-Episoden führte. Entsprechend weisen auch Frauen mit einem polyzystischen Ovarialsyndrom, einer hyperandrogenen Störung (=mehr Testosteron), eine höhere Schlafapnoe-Prävalenz auf. Dabei besteht eine positive Korrelation zwischen den Testosteronspiegeln im Blut und der Anzahl der schlafbezogenen Atmungsstörungen. Im Gegensatz dazu scheint Progesteron (=weibliches Geschlechtshormon) den Atemantrieb zu verstärken. In der Vergangenheit wurden daher Gestagene probatorisch zur Behandlung einer Schlafapnoe eingesetzt. (Quelle: eref.thieme.de)

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Können Herzen wirklich brechen?

Eine spezielle Herzmuskelerkrankung kommt bei Frauen eindeutig häufiger vor als bei Männern: die Krankheit des gebrochenen Herzens („Broken-Heart-Syndrom"). Die fachsprachliche Bezeichnung, "Tako-Tsubo-Kardiomyopathie“ geht auf eine Beobachtung zurück, die japanische Ärzte erstmals vor rund 30 Jahren machten: Von der Mitte an bis hin zur Spitze zieht sich die linke Herzkammer kaum noch zusammen und kann nicht mehr richtig pumpen. In seiner äußeren Form ähnelt das Herz dann einer ovalen japanischen Tintenfischfalle (Tako Tsubo). Die Beschwerden, die dabei auftreten und die EKG-Veränderungen weisen durchaus auf einen „klassischen" Herzinfarkt hin, die Herzleistung ist deutlich eingeschränkt wie beim gewöhnlichen Infarkt - als Ursache dafür findet sich aber kein verstopftes Herzkranzgefäß. Stattdessen geht der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie in den meisten Fällen ein stark belastendes emotionales Ereignis voraus, das das Herz im übertragenen Sinne bricht. Das können der Tod eines nahestehenden Menschen sein, ein Unfall oder eine schwere Erkrankung, der Verlust des Arbeitsplatzes usw. Solche seelischen Belastungen lassen den Stresshormonspiegel im Blut ansteigen. Die Stresshormone bewirken, dass sich feine Herzkranzgefäße verengen (Mikrospasmen), sodass kein Blut mehr hindurchfließen kann. Weil die Gefäße bei Frauen etwas kleiner und empfindlicher sind als bei Männern, neigen sie eher zu Herzproblemen, die mit solchen Mikrospasmen zusammenhängen. Aufgrund des emotionalen Auslösers sprechen die Ärzte heute auch von „Stress-Kardiomyopathie". Bei den meisten Patientinnen - rund 85 % aller Betroffenen sind Frauen - heilt die Krankheit ohne Folgen aus. In der akuten Phase kann es aber wie beim normalen Herzinfarkt zu tödlichen Komplikationen wie schweren Herzrhythmusstörungen und Herzversagen kommen. Der langfristige Verlauf, das zeigen neuere Studien, scheint weniger günstig zu sein als bislang angenommen: Es können Schäden, etwa eine Herzschwäche, zurückbleiben; nicht selten kommt es zu Rückfällen. (Quelle:HERZheute)

Worauf müssen Frauen achten?

Sexualhormone, also auch Östrogene, beeinflussen den Stoffwechsel von Arzneimitteln und damit ihre Wirkung. Dabei gibt es im Prinzip immer zwei Möglichkeiten:

>>Das Sexualhormon konkurriert mit einem Arzneimittel um den Abbauweg. Ein Arzneimittel wird langsamer abgebaut, wenn das konkurrierende Hormon in hohen Konzentrationen vorhanden ist, beispielsweise Östrogen in speziellen Zyklusphasen, bei der Einnahme der Pille oder in der Schwangerschaft. Weil es langsamer abgebaut wird, bleibt das Arzneimittel länger im Blut und hat eine stärkere Wirkung. Das spielt etwa beim Abbau von Antidepressiva, Koffein, Cortison-Verwandten und einigen Asthma-Medikamenten eine Rolle. Zu beachten ist also: Die Wirkung einiger Arzneimittel wird bei gleichzeitiger Hormoneinnahme gesteigert.

>>Das Sexualhormon beschleunigt den Medikamentenabbau, sodass das Medikament kürzer oder schwächer wirkt. Dies gilt vor allem für einige Beruhigungsmittel, Verwandte von Valium und für Verwandte des Marcumar, das zur Blutverdünnung eingesetzt wird. Auch Antibiotika, Mittel gegen Krampfanfälle und viele andere fallen unter diese Kategorie.

Frauen sollten deswegen immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darüber informieren, dass Sie die Verhütungspille oder andere Hormonpräparate einnehmen, wenn Ihnen ein neues Medikament verschrieben werden soll. Es könnte wichtig sein. (Quelle: Buch Gendermedizin von Prof.dr.med. Vera Zagrosek, Dr.med. Stefanie Schmid-Altringer)

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Wie sehr leiden Männer?

25 Prozent der über 65-jährigen Männer leiden unter Depressionen, wobei ein großer Anteil der Betroffenen unbehandelt bleibt.

Männer erleben das Altern als Kränkung – Schwäche, Hilflosigkeit, Sterben und Tod werden ausgeblendet. Mit dem Ende der Erwerbstätigkeit ist häufig ein einschneidender Status- und patriarchaler Machtverlust verbunden, der zumeist nicht durch einen anderen, gleichwertigen Status im Alter ersetzt werden kann.

Neueren Studien gemäß könne sich dieser Mangel in »männlichen Depressionen« niederschlagen, die sich hinter Depressions-untypischen Verhaltensmustern wie gesteigerter Aggressivität, Irritabilität, Hyperaktivität, antisozialem Verhalten oder Sucht- und Risikodrang verbergen und deshalb häufig unerkannt bleiben. Je stärker die Orientierung an traditionellen Maskulinitätsnormen ist, desto ausgeprägter kann sich die (Abwehr)Symptomatik zum Schutz der männlichen Identität zeigen.

Die Kaschierung der eigentlichen Symptomatik hat eine Unterversorgung bei mindestens 50 Prozent der Patienten sowohl hinsichtlich antidepressiver Medikation als auch psycho- und verhaltenstherapeutischer Therapiemaßnahmen zur Folge. Herausgeber dieser Studien sprechen von einer »ernst zu nehmenden Gefährdung« und weisen auch mit Blick auf das erhöhte Suizidrisiko auf die Dringlichkeit einer verbesserten Frühdiagnostik hin.

(Quelle: pharmazeutische Zeitung)

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Was ist ein "Frauenknie"?

Beim Knochenaufbau gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Mann und Frau, deshalb sollte ein guter Orthopäde das Geschlecht bei der Therapiewahl berücksichtigen. Beim Knie wird der Geschlechterunterschied besonders deutlich.In der Folge bekommen deutlich mehr Frauen ab 50 als Männer im gleichen Alter eine Kniegelenksprothese. Als Gründe kommen neben den hormonellen Faktoren auch anatomische Unterschiede bei Knochen, Sehnen und Bändern infrage. Dies gilt übrigens auch für den Kreuzbandriss. Auch hier haben Frauen ein deutlich höheres Risiko. Der Grund: Bei Frauen ist der Abstand zwischen den beiden Gelenkfortsätzen geringer als bei Männern. Außerdem wird bei Frauen der Knorpel im Knie viermal schneller abgebaut als bei Männern, was möglicherweise die genannten hormonellen Gründe hat.

Vor über zehn Jahren kam das erste

künstliche Kniegelenk speziell für Frauen auf den Markt, nachdem man festgestellt hatte, dass das einheitliche Kniegelenk für viele Frauen nicht passt. So ist das untere Ende des Oberschenkelknochens bei der Frau seitlich nicht so ausladend wie beim Mann. Dies bedeutet: Passt die Knieprothese in der Länge, steht sie bei Frauen häufig seitlich über. Mithilfe der 3D-Vermessungen wurde deshalb ein spezielles Kniegelenk für Frauen angefertigt. Auch bei Hüftgelenken gibt es übrigens Gender-Unterschiede.

(Quelle: www.orthopaediezentrum-muenchenost.de)

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Was brauchen Trans*Menschen

Das Thema Trans* ist in der Gendermedizin noch ganz in den Anfängen. Es gibt viele Krankheiten in der Gendermedizin, die mit dem anatomischen Bau von Mann und Frau zu tun haben, aber auch sehr viele, die mit den Sexualhormonen in Verbindung stehen. Bei Transgendern entspricht die Geschlechtsidentität, definiert als inneres Gefühl, männlich oder weiblich zu sein, nicht dem biologischen Geschlecht bei der Geburt. Die chromosomalen Konfigurationen, 46 XY bei Männern, die zu Frauen übergehen und 46 XX bei Frauen, die zu Männern übergehen bleiben unverändert. Häufig entscheiden sich aber Einzelpersonen für Interventionen und Verfahren, um die Inkongruenz zwischen ihrer Geschlechtsidentität und ihrem biologischen Geschlecht zu verringern. Hierzu gehören z.B die geschlechtsübergreifende Hormontherapie (CSHT) und die Operation zur Geschlechtsumwandlung.

Aktuell ist es schwierig, an Fallzahlen zu kommen, die man für aussagekräftige Studien bräuchte, welche zeigen könnten, wie sich einzelne Krankheiten auf Transgender auswirken. Zudem gibt es große Unterschiede zwischen den Fällen, was für Studien schwierig ist. Fest steht, dass Medikamente und Behandlungen nicht auf Trans*Menschen ausgerichtet sind und sich das ändern muss. Das Gleiche gilt für intergeschlechtliche Menschen. Es ist wichtig, dass daran gearbeitet wird, auch hier eine geeignete Studienlage zu schaffen, um mehr Informationen zu bekommen. (Quelle: Spiegel.de)

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Männer first bei der Impfung?

Richtig ist, dass bei einer COVID-19-Erkrankung Männer öfter schwere Verläufe mit Intensivbehandlung und Beatmung benötigen. Auch die Sterblichkeit ist bei Männern etwas höher: Auf 10 Todesfälle bei Frauen kommen 12 bei Männern in Österreich und Deutschland. Das liegt sowohl an biologischen wie auch psychosozialen Unterschieden. Biologische Vorteile der Frauen sind die stärkere "X-Chromosom-Gendosis" sowie die weiblichen Sexualhormone, was mit einem stärkeren Immunsystem einhergeht. Zu den anderen Gründen gehört, dass Männer verglichen mit Frauen vor allem in jüngeren Jahren häufiger Vorerkrankungen mit höherem Risiko aufweisen, wie Krankheiten der Atemwege und des Herz-Kreislaufsystems einschließlich Bluthochdruck, Krebserkrankungen, Diabetes oder Adipositas. Dazu kommen Unterschiede im Risikoverhalten, in Hygienemaßnahmen, dem Lebensstil und Rauchen. Allerdings erkranken Frauen gleich häufig oder sogar etwas häufiger. Außerdem nähert sich die Gender-Sterbe-Ratio seit einigen Monaten in Österreich und Deutschland zunehmend an. Frauen sind bei der Pflege von Angehörigen sowie in Gesundheitsberufen, wo Frauen zirka 70% und den Großteil der Infizierten ausmachen, vorrangig einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt. Damit sind sie bei Erkrankung als Überträgerinnen für die Pflegebedürftigen besonders riskant. Auch in vielen anderen „systemrelevanten Berufen“ überwiegen Frauen.

Zudem sind Frauen häufiger von den Langzeitfolgen betroffen, vor allem von psychischen Langzeitfolgen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Angstzuständen und Depressionen. Frauen haben generell ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen und sind durch Mehrfachbelastung mit Home Office, Home Schooling, Haushalt und unbezahlter Pflege oft zusätzlich massiv belastet. Also: "Männer first?" Nein, ein Kampf der Geschlechter ist weder hier noch sonst angesagt!

(Quelle: mobil.woman.at)

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Ist ein Bauchaorten-Screening sinnvoll?

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat auf die Gefahr hingewie­sen, die von Aortenaneurysmen (=Erweiterung der Aorta, die zu einer Ruptur führen kann) ausgehen und fordert, das Screening zu intensivieren. Geschätzt 250.000 Menschen in Deutschland sind laut Fachgesellschaft an einem Bauchaorten­aneurysma erkrankt. Bis zu 2.000 Menschen sterben pro Jahr an einer Ruptur des Aneurysmas.

Wichtige Faktoren für die Entstehung eines Aneurysmas sind das männliche Geschlecht ab dem 65. Le­bensjahr, familiäre Häufung und Nikotinkonsum.

Seit 2018 ist das Ultraschallscreening für Männer ab 65 Jahre Teil der Vorsorgemaßnahmen, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Die Untersuchung wird von Hausärzten, Urologen, Internisten, Radiolo­gen und Chirurgen vorgenommen.

Frauen profitieren davon aber nicht.

Dabei ist bei Frauen über 65 Jahre, die rauchen, das Risiko der Ruptur eines Bauchaortenaneurysmas sogar höher als bei gleichaltrigen Männern. Es wäre daher sinnvoll, Vorsorge­scree­nings auf Frauen über 65 Jahre auszuweiten, die Risikofaktoren wie Nikotinkonsum und Bluthochdruck erfüllen.

(Quelle: www.aerzteblatt.de)

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Thrombosen und Risikofaktoren?

Wenn Blutgerinnsel entstehen, können die Venen verstopfen, was dazu führt, dass einzelne Glieder, meist die Beine, anschwellen, weil das Blut nicht mehr richtig abfließen kann. Die Blutgerinnsel können sich losreißen und in die Lungen wandern. Wenn sie ein größeres Lungengefäß verschließen, kommt es zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie. Diese tritt akut auf und ist mit heftigen Schmerzen im Brustkorb und mit Atemnot verbunden.

Venenthrombosen und Lungenembolien betreffen sowohl Männer als auch Frauen, aber bei Frauen werden sie durch bestimmte hormonelle Situationen sowie Schwangerschaften stark begünstigt. Detaillierte Analysen des Gerinnungssystems haben gezeigt, dass Frauen insgesamt eine höhere Neigung zur Blutgerinnung haben als Männer. Die Verhütungspille, vor allem die Pillen der älteren Generation, verstärken diese Neigung zu erhöhter Blutgerinnung noch. Und auch in der Schwangerschaft ist die Gerinnungsneigung stark erhöht. Es gibt außerdem eine vererbte Neigung zu Blutgerinnseln. Also Achtung, wenn Großmutter, Mutter oder Schwester über Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien berichten. Starkes Übergewicht, Rauchen und ein "Leben im Sitzen" fördern die Neigung zu Venenthrombosen. Bewegung, Gewichtsreduktion und Stützstrümpfe sind eine gute Vorbeugung.

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Covid-19 und männliche Fruchtbarkeit?

Bereits 2020 kursierten Gerüchte, dass auch der Hoden ein "Hotspot" des SARS-CoV-2-Virus ist und damit die männliche Fruchtbarkeit durch eine Covid-19-Infektion leiden könnte. Heute ist sicher, dass nicht nur in den Lungen und Nieren, sondern auch im Hoden sogenannte ACE-2-Rezeptoren vorhanden sind. Diese Rezeptoren sind für die Covid-19-Viren die Türöffner für den Eintritt in die Organzellen. Eine Infektion der Hoden- und Keimzellen und damit eine verminderte Spermienbildung sowie geschwächte männliche Fruchtbarkeit können die Folge sein.

Ein Forscherteam aus Miami bestätigt Studienergebnisse aus China: In den Hoden verstorbener als auch genesener Corona-Patienten konnte das SARS-CoV-2-Virus nachgewiesen werden. Einige Patienten litten post-covid an einer schweren erektilen Dysfunktion. Das gleiche Forscherteam bestätigt: Die männliche Fruchtbarkeit wird durch eine SARS-CoV-2-Impfung nicht beeinträchtigt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine israelische Studie. Die Spermienquantität und -beweglichkeit war nach einer Impfung auf keinen Fall verschlechtert.

Experten empfehlen daher allen Männern mit Kinderwunsch, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, um den negativen Einfluss auf die männliche Zeugungsfähigkeit durch eine Infektion möglichst gering zu halten.

(Quelle:presseportal.de)

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Was ist gesunde Adipositas?

Bei Frauen und Männern setzt sich Fett an unterschiedlichen Körperstellen an. Bei Frauen sind dies eher die Hüften und das Gesäß, bei Männern eher der Bauch. Obwohl Frauen einen höheren Körperfettanteil aufweisen, haben sie ein geringeres Risiko an Herz- und Stoffwechselstörungen zu erkranken als Männer im gleichen Alter.

Dies scheint daran zu liegen, wie unterschiedliche Männer und Frauen Fettreserven speichern: Frauen eher unter der Haut (subkutan), Männer eher in Organnähe (viszeral). Dieses viszerale Fett hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel und fördert Entzündungen. Es scheint aber noch weitere Faktoren zu geben. Bei der Regensburger „Weight Reduction and Remodeling“ Studie hatten Frauen unabhängig davon, ob sie adipös waren, einen wesentlich höheren Körperfettanteil als Männer. Dennoch wiesen Männer deutlich häufiger Zucker- und Fettstoffwechselstörungen sowie Bluthochdruck – zusammengenommen als metabolisches Syndrom bezeichnet– auf als Frauen.

Vor allem jüngere Männer wiesen trotz identischem BMI deutlich häufiger eine krankhafte Adipositas auf als gleichaltrige Frauen. Insbesondere die bei Männern vorhandene abdominelle Fettakkumulation scheint hierbei, neben weiteren Faktoren, eine wichtige Rolle zu spielen. – die Gründe hierfür sind bisher noch nicht vollständig geklärt.

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