Beim Knochenaufbau gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Mann und Frau, deshalb sollte ein guter Orthopäde das Geschlecht bei der Therapiewahl berücksichtigen. Beim Knie wird der Geschlechterunterschied besonders deutlich.In der Folge bekommen deutlich mehr Frauen ab 50 als Männer im gleichen Alter eine Kniegelenksprothese. Als Gründe kommen neben den hormonellen Faktoren auch anatomische Unterschiede bei Knochen, Sehnen und Bändern infrage. Dies gilt übrigens auch für den Kreuzbandriss. Auch hier haben Frauen ein deutlich höheres Risiko. Der Grund: Bei Frauen ist der Abstand zwischen den beiden Gelenkfortsätzen geringer als bei Männern. Außerdem wird bei Frauen der Knorpel im Knie viermal schneller abgebaut als bei Männern, was möglicherweise die genannten hormonellen Gründe hat.
Vor über zehn Jahren kam das erste
künstliche Kniegelenk speziell für Frauen auf den Markt, nachdem man festgestellt hatte, dass das einheitliche Kniegelenk für viele Frauen nicht passt. So ist das untere Ende des Oberschenkelknochens bei der Frau seitlich nicht so ausladend wie beim Mann. Dies bedeutet: Passt die Knieprothese in der Länge, steht sie bei Frauen häufig seitlich über. Mithilfe der 3D-Vermessungen wurde deshalb ein spezielles Kniegelenk für Frauen angefertigt. Auch bei Hüftgelenken gibt es übrigens Gender-Unterschiede.
(Quelle: www.orthopaediezentrum-muenchenost.de)
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