Der H-TEAM e.V. wurde im Juli 1990 im Münchner Stadtteil Sendling von engagierten Bürgern als gemeinnütziger und mildtätiger eingetragener Verein mit dem Ziel gegründet, Menschen in Not unmittelbar und umfassend zu helfen. Der Buchstabe H steht dabei als Abkürzung für Hilfe/ Helfer. Motto ist: Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe. Betreut und beraten werden im Monat etwa 600 Klienten. Darunter sind auch viele Frauen im Rentenalter, welche aufgrund ihrer geringen Rente weder ein noch aus wissen.
Hier ist eine Auflistung von eindrucksvollen Beispielen, welche die tägliche Arbeit des H-Teams prägen:
Frau v. Z. kam Anfang 2018 in die von H-Team angebotenen Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle. Sie hatte 2017 ein Schreiben des Rentenversicherungsträgers erhalten, in dem Sie darüber belehrt wurde, dass sie als selbständig tätige Lehrerin rentenversicherungspflichtig gewesen sei. Aufgrund ihres erzielten Einkommens wurde für den Zeitraum ab 01.01.2012 ein Betrag in Höhe über EUR 9.000,00 zurückgefordert; dies bei einem jährlichen durchschnittlichen Einkommen aus der selbständigen Tätigkeit zwischen EUR 6.000,00 bis EUR 9.000,00. Trotz Widerspruch und mehrmaliger Darstellung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse – sie verdiente zu dieser Zeit ca. EUR 1.200,00 netto im Monat – sowie Intervention durch H-Team e.V., konnte man sich nur auf eine monatliche Ratenrückzahlung in Höhe von EUR 50,00 einigen. Diese zahlt die Klientin zuverlässig, obwohl sie mittlerweile eine Rente in Höhe von ca. EUR 700,00 erhält und somit sogar unter dem Existenzminimum lebt. Den Gang zum Sozialamt scheut Frau v. Z. nach wie vor, da sie ihr ganzes Leben gearbeitet hat und dies als demütigend empfindet. Mit finanzieller Hilfe einer Stiftung könnte sich auf einen Vergleichsbetrag geeinigt werden, so dass unsere Klientin ein würdevoller Ruhestand zu teil werden kann.
- Frau S. kann wegen einer schweren Krebserkrankung nicht mehr in ihren Beruf zurückkehren. Sie bekommt Erwerbsunfähigkeitsrente und aufzahlende Sozialhilfe. Ihre Waschmaschine ist defekt und es rentiert sich nicht, sie zu reparieren. Seit der Änderung im Sozialgesetzbuch, sind in solchen Fällen aus der laufenden Hilfe Geld anzusparen, um dann, wenn ein Gerät kaputtgeht, dieses aus dem Ersparten zu bezahlen. Dass dies nur in ganz wenigen Fällen geht, wird ersichtlich, wenn man die Höhe der Regelleistungen kennt. Ohne Spendenmittel hätte Frau S. in absehbarer Zeit keinen Ersatz für ihre kaputte Waschmaschine bekommen können.
Auch im vergangenen Jahr hat die Zahl der Hilfesuchenden, die wegen drohendem Wohnungsverlust oder mit der Bitte um Hilfe bei der Beschaffung einer Unterkunft bei H-Team vorsprechen, leider weiter zugenommen. Dabei ist festzustellen, dass es in München mittlerweile eben nicht mehr die Ausnahme ist, dass Mietern, die über der angenommenen Höchstgrenze bei der Miete liegen, zugemutet wird, sich eine Wohnung mit einer günstigeren Miete zu suchen. Sollte dies in einem relativ eng begrenzten Zeitrahmen nicht möglich sein, droht eine Kürzung der Regelleistung um den Betrag, der die Höchstgrenze überschreitet. Damit haben die Betroffenen weniger als den vom Bundesverfassungsgericht festgelegten Mindestsatz. Am Münchner Wohnungsmarkt haben Menschen mit geringem Einkommen so gut wie keine Chance, aus eigener Kraft an eine günstige Wohnung zu kommen. Für Arme und Geringverdiener wird es immer schwieriger, überhaupt ein Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu finden. Wer unter die Kategorie Geringverdiener, Alleinerziehender oder Grundleistungsbezieher fällt, hat ganz schlechte Karten für den Zuschlag für eine bezahlbare Wohnung.