Frauenhilfe München

Das Frauenhaus der Frauenhilfe München bietet Schutz und Sicherheit vor Häuslicher Gewalt. Jeder Frau steht ein eigenes möbliertes Apartment zur Verfügung. Die Bewohnerinnen des Frauenhauses gestalten ihren Alltag selbstbestimmt und eigenverantwortlich. In der geschützten Umgebung können sie Abstand von ihren belastenden Erlebnissen gewinnen. Für jede Frau ist über die gesamte Dauer des Aufenthaltes eine Beraterin zuständig. Die Beraterinnen und Sozialpädagoginnen im Frauenhaus unterstützen die Bewohnerinnen dabei, sich nach und nach ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Da geht es viel um administrative Dinge, Zugang zu Rechtsberatung Kontakt mit der Ausländerbehörde, Kontakt zu Polizei und Gericht. Aber auch um psychosoziale Beratung und Beziehungsarbeit. Die Frauen haben sehr viel aufzuarbeiten, wenn sie aus den meist viele Jahre andauernden Gewaltbeziehungen ins Frauenhaus geflohen sind.
In der Regel fehlt es den Frauen aber auch materiell am nötigsten, viele kommen ganz ohne ihre persönlichen Dinge im Frauenhaus an. Durch Spendenmittel kann den Frauen geholfen werden, sich und die Kinder zu kleiden und Lebensmittel zu kaufen, bis sie ihre finanzielle Situation geklärt haben (z. B. Unterhaltszahlungen). Auch bei Ausgaben für Rechtsanwaltskosten oder Ausweispapiere und beispielsweise Brillen kann man sie unterstützen. 

Die Beratungsstelle der Frauenhilfe setzt aber auch schon einen Schritt vorher an: Oft kommen die Klientinnen über einen längeren Zeitraum in die Beratung, bis sie so weit sind, dass sie sich tatsächlich aus ihrer destruktiven Beziehung/Ehe lösen. Es gibt hier keinen Druck, die Frauen bestimmen selber, wie oft und wie lange sie in die Beratung kommen und ob bzw. wann sie ausziehen wollen. Viele Frauen, die noch mit ihrem Mann zusammenwohnen, bekommen überhaupt kein Geld; in diesen Fällen gibt die Frauenhilfe auch Fahrkarten und Lebensmittelgutscheine aus. 

 
Gerade die telefonische Beratung ist eine niedrigschwellige Möglichkeit, über das Erlebte zu sprechen, das doch so schambesetzt ist wie kaum ein Thema. Normalerweise wird zweimal in der Woche eine sogenannte Offene Sprechzeit angeboten, in die Betroffenen ohne vorherige Anmeldung kommen können. (Wegen der Pandemie wurde dieses Angebot allerdings seit März 2020 ausgesetzt).

Zusätzlich berät und schult die Frauenhilfe pädagogisches Personal in anderen Einrichtungen wie beispielsweise dem Stadtjugendamt. 

Ein wichtiger Bereich ist zudem die Öffentlichkeitsarbeit, um das Thema "Häusliche Gewalt" aus den „eigenen vier Wänden“ herauszuholen. Gewalt in der Familie ist keine Privatsache sondern verstößt gegen geltende Menschenrechte. Dieses Bewusstsein muss gefördert werden, damit alle Kinder gewaltfrei aufwachsen können - so die Mission und Vision der Frauenhilfe München. Es ist längst erwiesen, dass Häusliche Gewalt von Generation zu Generation weitergegeben wird, das will die Frauenhilfe München stoppen und damit zu einer friedlicheren Gesellschaft beitragen.

Viele Mütter befinden sich gerade zu Beginn ihres Aufenthaltes im Frauenhaus in einem Ausnahmezustand. Meist dauert es eine Weile, bis die teilweise traumatisierten Frauen sich wirklich sicher fühlen und zur Ruhe kommen. Bis dahin fällt es ihnen oft schwer, umfassend für ihre Kinder da zu sein und gut für sie zu sorgen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass es einen Kinderbereich gibt, in dem sich die Kinder mit ausgebildeten Erzieherinnen und zwei Heilpädagoginnen sinnvoll und pädagogisch wertvoll beschäftigen können.

Fallbeispiel:
Frauenhaus Frau A. (PDF Download)