Die Bewegung der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) wächst stetig und gerät auch für die breite Öffentlichkeit mehr und mehr ins Blickfeld. Das Konzept berührt viele gesellschaftliche Schnittpunkte, die zunehmend auch politisch Beachtung finden.
So begreift SoLaWi Lebensmittelproduktion als sozialpolitischen, ökologischen und ökonomischen Beitrag: Eine zentrale Rolle spielen die Themen Ökologie, Ernährungssouveränität und Selbstbestimmung.
Zahlreiche SoLaWis setzen vor allem aus Fachkräftemangel keine ausgebildeten Bäuerinnen oder Gärtner im Gemüsebau ein. Dort übernehmen häufig Quereinsteiger*innen mit vielfältigen Biografien den Gemüsebau autodidaktisch für ihre jeweiligen Initiativen mit Engagement und Sorgfalt.
Um zufriedenstellende Qualitäten und Erntemengen sicherstellen zu können und das nötige Fachwissen vorrätig zu haben, wünschen sich viele der Beteiligten die Möglichkeit eines professionellen, systematischen Wissenserwerbs. Staatliche Ausbildungsmöglichkeiten sind häufig durch Verschulung nicht mit dem Alltag vieler Praktiker*innen vereinbar, Schwerpunkte zur Verfügung stehender Ausbildungsmöglichkeiten gehen an den Kernideen der SoLaWi vorbei.
Ganz im Selbstbestimmungs-Geist der SoLaWi-Idee haben sich derzeit 16 Personen der Ausbildungsgruppe im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V. entschlossen, das Problem mangelnder Angebote selbst in die Hand zu nehmen. So sollen über die Dauer von zweieinhalb Jahren in zehn viertägigen Seminaren im Rahmen eines Pilotprojektes Theorie und Praxis des ökologischen Gemüsebaus sowie spezifische Fragestellungen der SoLaWi behandelt werden. Die Margarethe Ammon Stiftung unterstützt dieses Projekt derzeit mit 5000€.
Insgesamt entsteht so ein Ort der Wissensbündelung und –-vermittlung, der den Konzepten und Ideen der SoLaWi gerecht wird und Möglichkeiten für ihre Weiterentwicklung schafft. So wird eine Lücke geschlossen, die sich mit dem Wachsen der SoLaWi zunehmend bemerkbar macht.