Projektträger: Bioland Stiftung und Bioland Erzeugerring Bayern e.V.
Projektlaufzeit: 2024 - 2027
Projektleitung: Christoph Obermaier (Doktorand)
Die Wurmkompostierung ist der natürlichste Prozess der Kompostierung von organischem Material mit Hilfe von Regenwürmern. Sie ist ein wirksames und kostengünstiges Mittel zur Verbesserung der Bodenqualität, zur Verringerung des Einsatzes chemischer Düngemittel und zur Förderung der Biodiversität in landwirtschaftlichen Systemen. Der Verlust von fruchtbaren Böden ist ein ernstes globales Problem, von dem 66% der Böden betroffen sind. Gesunde Böden mit einem vielfältigen Mikrobiom sind entscheidend für die Nahrungsmittelproduktion und das Wassermanagement. Wurmkompostierung regeneriert die Bodenfruchtbarkeit und produziert nährstoffreichen Kompost, der die Bodenstruktur verbessert und den Bedarf an synthetischen Zusatzstoffen reduziert.
Unterstützt von der Margarete-Ammon-Stiftung, zielt unser Forschungsprojekt darauf ab, im Rahmen einer dreijährigen Dissertationsarbeit, Wurmkompostierung als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Methoden für landwirtschaftliche Betriebe zu etablieren. Das Projekt umfasst drei Phasen:
1. Forschung und Entwicklung: In dieser Phase führen wir eine umfassende Analyse des Bodenmikrobioms vor und nach der Anwendung von Wurmkompost durch. Mit Hilfe modernster DNA-basierter Techniken wollen wir die komplexen Wechselwirkungen zwischen den Bodenmikroorganismen verstehen, die für die Erhaltung eines gesunden Ökosystems entscheidend sind.
2. Pilotversuche: In Zusammenarbeit mit fünf landwirtschaftlichen Betrieben testen wir verschiedene Methoden der Anwendung von Wurmkompost auf Ackerkulturen. In kontrollierten Gewächshausversuchen untersuchen wir die Auswirkungen auf Pflanzenwachstum, Ertrag und Nährstoffgehalt, um den Anwendungsprozess zu optimieren.
3. Feldversuche und Umsetzung: In der letzten Phase des Projekts werden Feldversuche durchgeführt, in denen die vielversprechendsten Wurmkompost-Praktiken unter realen landwirtschaftlichen Bedingungen angewendet werden. Hier werden den Landwirt:innen praktische, wissenschaftlich fundierte Lösungen angeboten, um die Bodenqualität zu verbessern, die Erträge zu steigern und den Einsatz synthetischer Düngemittel zu reduzieren.
Gemeinsam mit unseren Förder:innen und Spender:innen setzt sich die Bioland Stiftung dafür ein, Landwirt:innen in die Lage zu versetzen, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen und die Abhängigkeit von Industrieprodukten zu verringern. Mit der Unterstützung dieses Projektes wollen wir gemeinsam zu einem Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen, die wieder ein Miteinander von Natur und Landwirt:in darstellt.
Letztendlich wollen wir landwirtschaftliche Betriebe unterstützen, auf chemische Düngemittel und Pestizide zu verzichten und ein geschlossenes Kreislaufsystem zu fördern, in dem organische Stoffe verwertet und dem Boden wieder zugeführt werden. Dies schützt nicht nur die Umwelt, sondern stärkt auch die Ernährungssicherheit und die Widerstandsfähigkeit der Betriebe gegenüber Herausforderungen wie dem Klimawandel.
Projektleitung: Christoph Obermaier
obermaier@bioland-stiftung.org
Weitere Infos finden Sie unter www.bioland-stiftung.org